Die deutsche Literaturepoche des Barock, beginnt circa 1600 und endet im Jahr 1770. Die wörtliche Übersetzung des aus dem Portugiesischen stammenden Begriffes „barocco“ lautet „schiefe Perle“ und steht für die Ablehnung der Kunstform dieser Zeit.
Die Epoche beginnt also circa 1600 und endet über 170 Jahre später. Die dazwischen liegende Zeit wird in drei Teile gegliedert:
1600 – 1650 Frühbarock
1650 – 1720 Hochbarock
1720 – 1770 Spätbarock
Die Epoche des Barock entwickelt sich während der Zeit des Absolutismus. Sie ist stark von verschiedenen Herrschern geprägt. Als Sinnbild für den Barock steht das Barock-Schloss, ein prächtiges Bauwerk, das überwältigend wirken soll, um zu zeigen, wie mächtig der Besitzer war.
Die Epoche des Barock in der deutschen Literaturgeschichte wurde von Gegensätzen geprägt. Dabei standen vor allem das Diesseits und das Jenseits, sowie das Sein und der Schein im Mittelpunkt der barocken Literatur.
In der Epoche des Barock gibt es verschiedene Arten der Einteilung der Literatur. Man nennt diese Einteilung auch Gattung, dabei verfolgt jede Gattung bestimmte Inhalte und Formen. Eine Unterteilung in Gattungen beschäftigte sich mit der Sprache der Dichtung. Die Sprache der Dichtung des Barock wurde in diese drei Gattungen unterteilt:
1. Gattung:
Die würdevolle Sprache wurde als hoher Stil bezeichnet, der mittlere Stil war als normale melodische Sprache ausgeprägt und der niedere Stil wurde durch einfache Sprache widergegeben. Mit dieser Einteilung knüpfte man an die drei Ständegesellschaft an, die in Adel, Bürgertum und Bauern unterteilt wurde.
2. Gattung:
Gedichte des Barock sind meist in der Sonettform geschrieben. Das bedeutet, dass das Gedicht aus vier Strophen besteht, mit zweimal drei Versen und zweimal vier Versen. Diese Art der Dichtung stand für die klar gegliederte Einteilung und Struktur.
3.Gattung:
Genaue Einhaltung der Angaben wurde im Barock zu einem der wichtigsten Merkmale der Literatur. Die Leser wollten nichts Neues wiederfinden, sondern erkennen, was ihnen selbst widerfahren war oder passieren könnte. Man konnte die Literatur des Barock daran messen, wie sehr sie sich an die Vorgaben und klaren Strukturen hielt.
Die verschiedenen Merkmale der Epoche des Barock möchten wir euch nun vorstellen.
Bildsprache
Die Bildsprache wurde im Barock als festgelegtes Muster in allen Literaturformen verwendet. Die Bilder entsprachen so genannten Emblemen, deren Bedeutung festgelegt war. Dabei spielten Traditionen oft eine große Rolle, wenn es darum ging, diese Sinnbilder zu deuten. Das Emblem setzt sich dabei aus drei Teilen zusammen, der Überschrift, einem Bild und einer Erklärung. Die Überschrift ist dabei oft als Sprichwort wiedergegeben, das Bild stellt oft Tiere oder Pflanzen dar, oder auch biblische Figuren, die Erklärung ist meist in Versen geschrieben.
Insistierende Nennung
Eine Idee wird mehrmals betrachtet und aufgefasst, dabei entstehen verschiedene Blickwinkel. Der Eindruck der Idee wird dadurch verstärkt und erweitert.
Besonderheiten im Satzbau
Die Epoche des Barock war geprägt von verschiedenen satzbaulichen Besonderheiten. Dabei wurden besonders gerne Konjunktionen ausgelassen, sowie durch Weglassen von Subjekten und Prädikaten, Sätze aufgebaut.
Die Motive der Literaturepoche des Barocks waren Ausdruck der Gefühle der Menschen. Es gibt drei Hauptmotive in der Epoche des Barock.
Das erste Motiv ist "Carpe Diem", was übersetzt "Nutze den Tag" bedeutet. Man soll also den Tag leben, ihn genießen und sich auf die Gegenwart konzentrieren.
Das zweite Motiv "Vanitas" bezieht sich auf die ursprüngliche Bedeutung "Misserfolg" oder auch "Vergänglichkeit" und stellt diese beiden Lebenseinstellungen in den Vordergrund.
Das dritte und letzte Motiv ist "Memento Mori" und definiert den Todesgedanken zu dieser Zeit. "Memento Mori" bedeutet ins Deutsche übersetzt "Bedenke dass du stirbst" und ist, ähnlich wie schon das erste Motiv "Carpe Diem" ein Aufruf an alle, den Moment zu genießen und die Gegenwart bewusst zu erleben.
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