Metapher, Anapher, Epipher und Ellipsen, was war das doch gleich? Im Deutsch-Unterricht begegnen euch diese rhetorischen Mittel mehr als einmal. Aber was war eigentlich was? Damit ihr einen Überblick bekommt, welche sprachlichen Mittel und stilistischen Figuren es gibt und wie man sie findet, haben wir euch auf dieser Seite alle aufgelistet.
Alliteration
Wiederholung desselben Konsonanten am Anfang mehrerer Wörter in einem Satz.
Beispiel: Veni, Vidi, Vici - Ich kam, Ich sah, Ich siegte.
Anapher
Wiederholung eines Wortes oder Satzes am Anfang mehrerer aufeinanderfolgender Sätze.
Beispiel: „Wer hätte gedacht, dass man so einfach Deutsch lernen kann. Wer hätte gedacht, dass man alles findet, was man sucht. Wer hätte das gedacht.“
Antithese
Im Kontrast zueinander stehende Wörter, werden sich gegenüber gestellt. Die Wirkung der Wörter wird so stärker zur Geltung gebracht.
Beispiel: Himmel und Hölle. Gut und Böse. Hell und Dunkel. Schwarz und Weiß.
Assonanz
Wiederholung desselben Lautes in aufeinander folgenden Wörtern.
Beispiel: Ich hoffe ihr kennt Martin, ich bat ihn.
Brachylogie
Diese rhetorische Figur wird durch Auslassungen von Satzteilen dargestellt. Dadurch wird eine kurze knappe Ausdrucksweise erzeugt. Die fehlenden Satzteile können durch Zusammenhänge aus dem Text ergänzt werden.
Beispiel: Es kam wie es kommen musste, nämlich zusammen. Ich, allen Ernstes am Ziel meiner Träume? Wolke Sieben. Siebeneinhalb, eher.
Chiasmus
Chiasmus bezeichnet das Aufeinanderfolgen von zwei Wortpaaren in umgekehrter Reihenfolge. Wenn man das Ganze in Buchstaben ausdrückt, sieht ein Chiasmus so aus: a-b-b-a. Ersetzt man nun die Buchstaben durch Wörter, ergibt sich die Reihenfolge Wort 1 – Wort 2 – Wort 2 – Wort 1. Im Folgenden findet ihr Beispiele für Chiasmen.
Beispiel 1: Ich weiß nicht was ich will, ich will nicht was ich weiß.
Beispiel 2: Er tut nicht was er will, er will nicht was er tut.
Ellipse
Mit dem Auslassen von Wörtern, werden grammatikalisch unvollständige Sätze gebildet, die trotzdem für den Leser verständlich sind.
Beispiel 1: Ende gut, alles gut.
Beispiel 2: Ohne Wenn und Aber.
Beispiel 3: Mir nichts, Dir nichts.
Etymologische Figur
Ein Verb und ein Subjekt werden gemeinsam benutzt um Dinge zu verdeutlichen.
Beispiel: Einen Plan planen.
Hendiadyoin
Zwei Wörter mit gleicher Bedeutung werden dazu benutzt, etwas stärkeren Ausdruck zu verleihen.
Beispiel 1: Angst und Schrecken.
Beispiel 2: Lust und Laune
Beispiel 3: Dies und Das.
Beispiel 4: Haus und Hof.
Hyperbel
Mit dem Anwenden von Hyperbeln sollen Begriffe betont werden. Dabei wird oft mit Übertreibungen gearbeitet.
Beispiel 1: Unendlich lang.
Beispiel 2: Ein Meer voll Tränen.
Beispiel 3: Wie Sand am Meer.
Inversion
Umkehr der Satzteile im Sprachgebrauch.
Beispiel 1: Lang ist der Weg der Gerechten.
Beispiel 2: Hoch ist der Turm von Babel.
Ironie
Mit Ironie wird das Gegenteil von dem gemeint, was gesagt wird. Sie ist meistens nur im Kontext verständlich. So muss im folgenden Beispiel auf die äußeren Bedingungen geachtet werden: Es regnet und der Sprecher muss noch mit dem Fahrrad nach Hause fahren.
Beispiel: „Bei Regen fährt man doch gerne mit dem Rad.“
Klimax
Steigerung der aufeinanderfolgenden Wörter in einem Satz zum Verstärken der Gesamtaussage.
Beispiel: Auch hier ist wieder die Aussage „Veni, Vidi, Vici“ das Beispiel, welches wir euch vorstellen möchten. Hier erfolgt die Steigerung von „Ich kam“ zu „Ich sah“ zum Höhepunkt „Ich siegte“.
Litotes
Diese rhetorische Figur dient dazu, eine Untertreibung zu benutzen, um eine verstärkende Wirkung zu erzielen. Im folgenden Beispiel dient die Aussage „den ganzen Tag“ als Untertreibung, da ein Autounfall oft das ganze Leben beeinflusst und beeinträchtigt und nicht nur die weitaus kürzere Zeitspanne von einem Tag.
Beispiel: So ein Autounfall kann dir den ganzen Tag versauen.
Metapher
Wörter werden durch Bilder veranschaulicht.
Beispiel: Die Sonne lacht.
Neologismus
Die rhetorische Figur wird dazu genutzt, Wörter neu zu bezeichnen. Hier wird heutzutage auch das Englische oder Französische hinzugezogen, um Wörter neu zu schaffen.
Beispiel 1: Internetcafé
Beispiel 2: Medienzentrum
Beispiel 3: Simsen (SMS schreiben)
Onomatopöie
Hier wird mit exaktem Wiedergeben von Lauten eine rhetorische Figur dargestellt.
Beispiel 1: Zischen.
Beispiel 2: Stöhnen.
Beispiel 3: Jauchzen.
Oxymoron
Formulierungen werden aus Gegensätzen gebildet. Das Oxymoron ist das Gegenteil eines Hendiadyoin.
Beispiel 1: Hassliebe
Beispiel 2: Das viele Geld hat mich in den Ruin getrieben.
Paradox
Diese rhetorische Figur ist eine sich im Sinn widersprechende Aussage. Oft ist hier auch ein Oxymoron enthalten.
Beispiel 1: Weniger ist mehr.
Beispiel 2: Was sich liebt, das neckt sich.
Parallelismus
Ein Parallelismus wird auch als Wortnebeneinanderstellung bezeichnet. Hier werden Wörter wiederholt, die einen ganzen Satz bilden.
Beispiel: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Parenthese
Einschiebung von einem Zwischensatz in einen Satz.
Beispiel: Es war – und daran zweifelte keiner – nicht die richtige Entscheidung.
Personifikation
Eine scheinbar unpersönliche Sache bekommt einen menschlichen Charakter.
Beispiel 1: Du bist ein schlauer Fuchs.
Beispiel 2: Die Sonne lacht.
Beispiel 3: Mutter Natur.
Pleonasmus
Ein nicht in den Kontext passendes Wort wird vor ein bereits beschreibendes Wort gesetzt. Hier werden häufig Verben vor Nomen gesetzt.
Beispiel 1: strahlender Sonnenschein.
Beispiel 2: alter Opa.
Rhetorische Frage
Eine rhetorische Frage ist eine Frage, deren Antwort schon bekannt ist und welche durch die Fragestellung schon hervorgegangen ist. Hier wird durch die Wirkung der Frage die Antwort theoretisch gegeben.
Beispiel 1: Hab ich es dir nicht gesagt?
Beispiel 2: Wie blöd bist du eigentlich?
Beispiel 3: Wollen sie sich das etwa entgehen lassen?
Symbol
Darstellung eines Objekts.
Beispiel 1: Stern
Beispiel 2: Kreuz
Vergleich
Ein Vergleich wird in den meisten Fällen mit dem Wort „Wie“ eingeleitet. Zwei Elemente werden dabei verglichen und miteinander in Verbindung gebracht.
Beispiel 1: Wie das Land, so die Menschen.
Beispiel 2: Sie ist schön wie eine Blume.
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