Dieser Artikel erklärt die verschiedenen Satzarten, die es im Deutschen gibt. Insgesamt werden drei verschiedene Satzarten unterschieden: Aussagesatz, Fragesatz, Aufforderungssatz.
Ein Satz kann eine Aussage treffen, eine Frage stellen oder auffordern. Je nach dem wird auch das Satzzeichen gewählt. Unterscheidet man nach inhaltlichen Kriterien, dann gibt es neben Aussagesatz, Fragesatz und Aufforderungssatz noch den Ausrufesatz. Im Folgenden werden alle vier Satzarten erklärt.
Aussagesatz
Die häufigste Satzart ist der Aussagesatz. Durch ihn wird etwas ausgesagt, mitgeteilt, behauptet oder festgestellt. Er endet immer mit einem Punkt. Liegt ein einfaches Prädikat vor, steht dieses immer an zweiter Stelle im Satz. Das Subjekt steht entweder an erster Stelle oder folgt direkt auf das Prädikat. Beim zusammengesetzten Prädikat steht der finite (veränderbare) Prädikatsteil an zweiter Stelle und der infinite (unveränderbare) Prädikatsteil am Satzende.
Beispiele:
Beim Fragesatz unterscheidet man zwischen der Entscheidungsfrage und der Ergänzungs- bzw. Auskunftsfrage.
Bei der Entscheidungsfrage sind alle relevanten Informationen bereits bekannt. Man spricht auch von einer Satzfrage, weil sich die Entscheidungsfrage auf den Inhalt des ganzen Satzes bezieht. Sie kann bejaht, verneint oder ausweichend beantwortet werden. Das Prädikat bzw. der finite Prädikatsteil steht hier am Anfang des Satzes und der infinite am Ende (falls vorhanden).
Beispiele:
Bei der Ergänzungsfrage oder auch Auskunftsfrage wird nach einer zusätzlichen Information gefragt, die dem Fragesteller nicht bekannt ist. Da als Antwort häufig ein Wort oder eine kurze Bemerkung ausreichend ist, spricht man auch von einer Wortfrage. Eingeleitet wird diese Frage mit einem Fragewort. Das Prädikat bzw. der finite Prädikatsteil steht an zweiter Stelle und der infinite Prädikatsteil am Ende der Frage.
Beispiele:
Der Aufforderungssatz enthält eine Aufforderung, eine Bitte, einen Wunsch oder einen Befehl an eine oder mehrere andere Personen. Dabei wird das Ziel verfolgt, diese zu einer Reaktion zu bewegen (Zeig mir dein Heft! Lest die ersten drei Seiten im Buch!).
Normalerweise wird der Angesprochene nicht ausdrücklich genannt. Nur bei der Höflichkeitsform (Gehen Sie bitte weiter!) und bei besonderer Betonung (Mach du das besser!) wird die gemeinte Person direkt angesprochen. Das Prädikat steht normalerweise am Satzanfang (Schreib auf! Lauft schneller!).
Neben den oben genannten Formen gibt es noch weitere Möglichkeiten, eine Aufforderung auszudrücken: Aussagesatz (Du bleibst heute zu Hause!), Aussagesatz im Konjunktiv (Du könntest dich auch mal wieder melden!), Infinitiv (Nicht anfassen!), Satzfrage (Kannst du mir bitte das Salz reichen?), verkürztes Satzgefüge (Wenn es doch schon Abend wäre!) oder Kurzsatz (Stillgestanden!).
Wie oben bereits geschrieben, ist der Ausrufesatz nur inhaltlich gesehen eine eigene Satzart. Jede Art von Ausruf passt in diese Kategorie, deshalb lässt sich keine feste grammatische Struktur benennen.
Beispiele:
Autorin: Kirsten Schwebel
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