Wie kann man ein elektrisches Netzwerk berechnen? Genau hierzu sehen wir uns die nötigen Grundlagen und einige Beispiele genauer an. Dabei werden wichtige Grundlagen aus dem Bereich der Elektrotechnik besprochen. Dieser Artikel gehört zu unserem Bereich Elektrotechnik bzw. Physik.
Um elektrische Netzwerke berechnen zu können sind einige Grundlagen der Elektrotechnik wichtig: Das Ohmsche Gesetz, die Knotenregel und die Maschenregel. Mit diesen können wir uns elektrische Netzwerke aus Reihenschaltung, Parallelschaltung und somit Gruppenschaltung ansehen.
Das Ohmsche Gesetz:
Sehen wir uns das wichtigste Gesetz der Elektrotechnik an: Das Ohmsche Gesetz. Wichtig dafür ist: Ein (elektrischer) Widerstand ist genau dann ein ohmscher Widerstand, wenn sein Wert unabhängig von der Stärke des fließenden Stroms, der elektrischen Spannung und der Frequenz ist. Es gilt damit dieser Zusammenhang:
Es gilt:
Beispiel 1:
Die Spannung sei 10 Volt, der Strom sei 2 Ampere. Wie groß ist der elektrische Widerstand?
Knotenregel:
Kommen wir als nächstes zur Knotenregel. Diese besagt ganz einfach, dass der Strom, der in einen Knoten reinfließt genauso groß sein muss, wie der Strom, der herausfließt.
Beispiel 2:
Drei Ströme fließen in einen Knoten rein, einer fließt raus. Gegeben sei I1 = 2 A, I2 = 1 A und I3 = 4 A. Wie groß ist der Strom I4?
Lösung: Die Ströme I1, I2 und I4 fließen rein und müssen so groß sein wie I3. Mit der Gleichung erhalten wir I4 = 1 A.
Beispiel 3:
Es folgt ein Auszug aus einem elektrischen Netz. Hier sollen die Ströme I1 und I2 berechnet werden.
Lösung des Beispiels: Die Pfeile von I6 sowie I1 zeigen vom linken Knoten weg, die Pfeile der Ströme I5 und I7 zeigen auf den Knoten hin. Die Ströme müssen natürlich gleich groß sein, entsprechend stellen wir die Gleichung auf. Dabei muss beachtet werden, dass wir I7 mit negativem Vorzeichen einsetzen (der Strom fließt eigentlich raus), uns beim Aufstellen der Gleichung jedoch an der Pfeilrichtung orientieren. Im Anschluss stellen wird die Gleichung für eingehende und ausgehende Ströme für den rechten Knoten auf (ebenfalls unter Beachtung der Pfeilrichtung und mit negativem I3).
Maschenregel:
Kommen wir noch zur Maschenregel. Die Aussage dabei ist die Folgende:
Hinweise:
Beispiel 4:
Gegeben sei die folgende Schaltung mit drei elektrischen Widerständen und einer Quelle für Spannungen. Wie groß ist U0?
Lösung: Die Spannungen an den drei Widerständen gehen rechts herum und werden daher positiv gezählt. Die Spannung der Quelle läuft in die andere Richtung und wird daher negativ eingesetzt. Die daraus entstehende Gleichung stellen wir nach der Spannung der Quelle U0 um, setzen die Angaben aus dem Text weiter oben ein und berechnen damit U0 = 12 V.
Elektrische Netzwerke bzw. elektrische Netze bestehen aus mehr Bauteilen als wir dies weiter oben behandelt haben. Diese müssen für eine Berechnung zusammengefasst werden. Nun wollen wir mehrere Widerstände hintereinander schalten. Dabei sprich man von Reihenschaltung von Widerständen. Dies kann zum Beispiel so aussehen:
Meist nummeriert man die Widerstände durch. So auch hier in den Grafiken geschehen. Man kann diese drei Widerstände auch zu einem einzigen Zusammenfassen. Dabei addiert man alle Widerstände: RGesamt = R1 + R2 + R3. Ob man nun zwei, drei, vier oder mehr Widerstände hintereinander hat, spielt keine Rolle. Einfach alle zusammenaddieren und man hat den Gesamtwiderstand.
Beispiel 5:
Wir wollen den folgenden Stromkreis analysieren und berechnen, wie viel Strom in dem Kreislauf fließt:
Nehmen wir die folgenden Werte an: R1 = 200Ω, R2 = 100Ω, R3 = 500Ω und die Spannung ist 220 V. Die Frage lautet: Wie viel Strom fließt in den Leitungen? Dazu fassen wir zunächst die Widerstände zu einem Gesamtwiderstand zusammen. RGesamt = 200 Ω + 100 Ω + 500 Ω = 800 Ω. Und dies setzen wir in U = R · I ein. Dies liefert: 220 V = 800 Ω · I. Man berechnet somit 220 V dividiert durch 800 Ω. Rechnet man das aus, erhält man I = 0,275 A.
Es kann natürlich passieren, dass Widerstände nicht hintereinander geschaltet werden, sondern parallel zu einander liegen. Das kann dann so aussehen:
Auch in diesem Fall ist es möglich, die Widerstände zusammen zu fassen. Liegen zwei Widerstände parallel, lautet die Formel.
Setzt zum Beispiel für R1 einmal 100 Ohm ein und für R2 200 Ohm ein. Dann solltet ihr RGesamt = 66,66 Ohm erhalten. Ausführlich sieht das dann so aus:
Liegen in einer Schaltung mehr als zwei Widerstände parallel, so verwendet man die folgende Formel zur Berechnung des Gesamtwiderstandes (RGES).
Tipp: Setzt alle Widerstandswerte R1, R2... ein und berechnet damit die "rechte" Seite der Gleichung. Im Anschluss nehmt ihr einfach den Kehrwert und erhaltet damit den Gesamtwiderstand. Ihr müsst also - wie aus der Mathematik gewohnt - nach RGES dann umstellen.
An einfachen Beispielen möchte ich euch nun zeigen, wie man eine so genannte Gruppenschaltung berechnet. Unter einer Gruppenschaltung versteht man eine elektronische Schaltung, bei der Widerstände sowohl als Reihenschaltung, wie auch als Parallelschaltung vorkommen. Werft dazu einen Blick auf das folgende Beispiel.
Beispiel 6:
Wie man sehen kann, liegen die Widerstände R1 und R2 parallel zu einander. Die Widerstände R3 und R4 hingegen liegen als Reihenschaltung vor. Mit dem Wissen zur Reihenschaltung und Parallelschaltung kann man diese nun zusammen fassen. Wir erhalten dadurch die Ersatz-Widerstände RVorne und RHinten. Dies sieht dann wie folgt aus:
Die Berechnung für RVorne und RHinten sehen wie folgt aus. Anschließend werden diese beiden in Reihe geschalteten Widerstände wieder zusammen gefasst. Hier die Rechnung:
Beispiel 7 mit Zahlen:
Zur besseren Verdeutlichung soll nun das Beispiel noch mit Zahlen gerechnet werden. Für die vier Widerstände setzen wir nun die folgenden Zahlen ein und berechnen damit den Gesamtwiderstand.
Beispiel 8:
Zeit für ein zweites Beispiel. Hier die Schaltung, deren Gesamtwiderstand berechnet werden soll.
Die Widerstände R1 und R2 sowie R7 und R8 liegen jeweils parallel zueinander. Alle anderen Widerstände liegen in Reihe zueinander. Den Gesamtwiderstand berechnet man somit wie folgt:
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