Welcher Job hat Zukunft? Welche Jobs wird es in ein paar Jahren überhaupt noch geben? Und wie werden die Arbeitsbedingungen dann aussehen? Kann man vom dem Gehalt dann überhaupt noch Leben? Wir werden hier einen sehr kritischen Blick auf viele Berufe werfen. In diesem Artikel geht es um Pilot, Lehrer und Taxifahrer. In weiteren Artikeln - weiter unten verlinkt - werden zahlreiche weitere Jobs besprochen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil unserer Serie Welcher Job hat Zukunft? Ich empfehle euch auch die anderen Seiten dieses Specials zu lesen. So bekommt ihr einen besseren Überblick über viele Jobs und könnt auch Freunden bei der Jobwahl helfen (die vielleicht etwas ganz anderes machen möchten).
Manchmal werden Piloten mit "Taxifahrer der Lüfte" verspottet. Aber sie haben sicher keinen leichten Job. Die Ausbildung zum Piloten ist sehr anspruchsvoll (und teuer). Sie haben unregelmäßige Arbeitszeiten und müssen auch Nachts fliegen. Und insbesondere bei Start und Landung müssen sie sich gut konzentrieren können und sollten keine gravierenden Fehler machen. Sie tragen die Verantwortung für die Menschen an Board und für ein teures Flugzeug. Für viele Menschen ist das Fliegen ein Traum. Und bislang verdienen viele Piloten auch sehr gut. Klingt nach einem Traumjob. Oder wird daraus in Zukunft eher ein Albtraum?
Würdet ihr in ein Flugzeug einsteigen, dass nur von einem PC gesteuert wird? Also wo kein Mensch vorne drin sitzt? Vermutlich eher nicht. Daher wird es den Job des Piloten sicher auch langfristiger geben. Als Gefahr für den Job sehe ich eher noch, dass man vorne von 2 auf 1 Pilot versucht zu reduzieren. Aber auch das ist schwierig, schließlich kann der eine Pilot auch gesundheitlich schwere Probleme während des Fluges bekommen und dann sollte Ersatz da sein. Die Gehälter sinken aktuell in der Branche massiv. Viele Billigflug-Anbieter versuchen auch das Personal an Board eines Flugzeuges schlechter zu bezahlen. Der starke Konkurrenzdruck aus dem Ausland sorgt ebenfalls für sinkende Gehälter bei frischen Piloten.
Auch die Arbeitsbedingungen werden stressiger. Zum Einen während des Fluges, aber auch davor/danach. Dies spiegelt sich in der schlechteren Unterbringung der Piloten über Nacht wieder. Da werden dann eben doch günstigere Hotels für diese von der Fluggesellschaft gebucht. Und wer als Pilot dann neben der Partymeile einquartiert wird und wegen "Wir feiern die ganze Nacht" aus der Disco nebenan nicht schlafen kann, hat am nächsten Tag auch ein Konzentrationsproblem.
Sozial anerkannt dürfte der Job auch in Zukunft sein. Wer irgendwo hinkommt und sagt, dass er/sie Pilot ist, bekommt im Normalfall dafür eher positive Rückmeldung. Dies wird vermutlich auch so bleiben. Bleiben noch die Fähigkeiten: Die Technik wird vermutlich auch im Cockpit voranschreiten, die Arbeit wird also computerlastiger werden in Zukunft. Vom PC ersetzt werden dürfte der Pilot aber zumindest so schnell nicht. Noch ein Punkt ist interessant: Wer starke Augenprobleme im Verlauf der Karriere bekommt oder Probleme mit der Bandscheibe, muss diesen Job unter Umständen aufgeben. Eine Versicherung gegen diese Probleme ist teuer.
Pro:
Contra:
Fazit: Die Tätigkeit ist interessant. Aber Neueinsteigern im Piloten-Bereich steht eine harte Zeit bevor.
Ein paar Kinder unterrichten? Ist doch kein Problem... Und dann so viele Ferien... So viel mehr als ein normaler Arbeitnehmer. Ein ganz lockerer Job also... Von wegen! Lehrer sein ist ein Knochenjob. Als Lehrer muss man sich jeden Tag vor verschiedene Klassen stellen und Unterricht halten. Dieser Unterricht muss vorbereitet werden. Und das kostet - gerade wenn man als Lehrer frisch anfängt - eine Menge an Zeit. Das war es mit der Arbeit daheim aber nicht: Eine Menge an Prüfungen müssen korrigiert werden. Und oftmals stehen auch Gespräche mit Eltern an.
Bleibt der Unterricht an sich: Hier hängt es natürlich stark davon ab, wo man landet. Auf einem Gymnasium mit eher etwas motivierteren Schülern. Oder vielleicht in einem Brennpunkt, wo fast kein Schüler Bock auf Schule hat. Da betritt der Lehrer die Schule und hört erst einmal "Geh zu Hause du alte Sch***e". Und das sind noch die Schüler, die einigermaßen Deutsch können. Würdet ihr also gerne vor 30 Schülern stehen, mit denen ihre Eltern teilweise nichts zu tun haben wollen? Jaja, ich weiß. So ein böser Kommentar zu Brennpunktschulen. In motivierten Klassen lässt es sich meist sehr viel besser unterrichten. Hier wird es an anderer Stelle oft noch sehr interessant: Bei den Eltern. Fast jeder Lehrer hat sehr anstrengende Eltern inzwischen. Eltern, die mit dem Unterricht nicht zufrieden sind oder mit den Noten der Schülern. In manchen Fällen klagen Eltern vor Gericht gegen die schlechten Noten ihrer Kinder.
Lehrer wird man auch in Zukunft brauchen. Ich erwarte nicht, dass man diesen Beruf in den nächsten Jahren automatisieren kann. Wobei die Arbeit sicher durch immer mehr Technik ergänzt werden wird, inklusive Online-Lernkurse. Die Arbeitsbedingungen werden sich vermutlich nicht verbessern, eher im Gegenteil. Der Staat geht derzeit oft her und verbeamtet Lehrer nicht mehr, sondern diese sind Angestellte. Und teilweise werden die angestellten Lehrer zu Beginn der Sommerferien entlassen und (vielleicht) danach wieder eingestellt. Dies macht den Verdienst unsicherer.
Auch die Autorität, die man Lehrern derzeit - und vermutlich auch in Zukunft - entgegenbringt, sinkt stark. Um es mal böse auszudrücken: Es ist inzwischen oft so, dass jedes Würstchen, dass selbst kaum bis 3 Zählen kann, meint, es besser zu Wissen als der Lehrer selbst. Ich fürchte daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Dennoch ist es für viele Menschen lohnend, Kindern - oder auch Erwachsenen - etwas beizubringen. Und es ist natürlich auch etwas schönes, wenn man sieht, dass andere Menschen etwas von einem gelernt haben.
Pro:
Contra:
Fazit: Ein interessanter, aber harter Job, den es auch in Zukunft noch geben wird.
Was ein Taxifahrer macht, muss denke ich hier nicht ausführlich erklärt werden. Er fährt andere Menschen von A nach B und bekommt dafür Geld. Der Job ist in der Regel schlecht bezahlt und wird daher in vielen Fällen von Menschen durchgeführt, die in anderen Bereichen des Arbeitsmarktes Probleme haben eine Stelle zu finden oder die sich neben einer normalen Tätigkeit (auch Studium) noch etwas dazuverdienen möchten. Die Arbeitszeiten sind sehr unterschiedlich, Nachtarbeit und Arbeiten am Wochenende ist nicht ungewöhnlich. Da Taxifahrer kein Job ist für den man eine Ausbildung oder ein Studium braucht, ist der Konkurrenzdruck sehr hoch und die Bezahlung schlecht.
Wird es Taxifahrer in Zukunft noch geben? Wenn überhaupt, dann deutlich weniger. Dieser Beruf wird in Zukunft vermutlich ganz stark unter Druck geraten. So kann man per App auf dem Smartphone oft eine private Beförderung günstig kaufen. Dies senkt natürlich die Anzahl der Fahrten für normale Taxifahrer. Und auch von einer anderen Richtung droht dem Job ein großes Problem: Selbstfahrende Autos. Dies wird sicher noch einige Jahre dauern. Aber im Prinzip ist es vorstellbar, dass man per Smartphone einen fahrerlosen Wagen bestellt, in diesen einsteigt und ans Ziel gefahren wird und per Smartphone bezahlt. Und dann braucht man für diese Fahrt auch keinen Fahrer.
Pro:
Contra:
Fazit: Ein schwach bezahlter Job mit schlechter Zukunftsperspektive.
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