Gotthold Ephraim Lessing ist einer der führenden Schriftsteller der Aufklärung, der mit Nathan der Weise ein Paradestück dieser Epoche geschaffen hat. Sein Leben ist geprägt von Unstetigkeit, da er sehr oft umzieht und häufig den Arbeitsplatz wechselt. In diesem Artikel erfahrt ihr alles Wichtige über ihn und sein Leben.
Gotthold Ephraim Lessing wird am 22. Januar 1729 in Kamenz (Teil des Markgraftum Oberlausitz in Sachsen) als Sohn eines lutherischen Pfarrers geboren. Er bekommt anfangs Hausunterricht und besucht dann die örtliche Lateinschule. Mit zwölf Jahren erhält der begabte Junge ein Stipendium für die Fürstenschule St. Afra in Meißen. Bereits vier Jahre später wird er wegen seiner hervorragenden Leistungen vorzeitig entlassen und schreibt sich an der Universität Leipzig zur Freude seiner Eltern für das Fach Theologie ein.
Jedoch wechselt er schon bald zu Medizin und interessiert sich zunehmen für Poesie und Literatur. Zwei Jahre später, im Jahr 1748, bricht Lessing sein Studium ab und zieht für drei Jahre nach Berlin, um als Rezensent und Redakteur zu arbeiten, wobei er aber gleichzeitig als freier Schriftsteller tätig ist. Dann setzt er sein Studium in Wittenberg fort und schließt es 1752 als Magister der freien Künste ab.
Nach seinem Studium zieht Lessing wieder für drei Jahre nach Berlin und freundet sich dort mit Moses Mendelssohn an. Er ist erneut als freier Schriftsteller, Rezensent und Redakteur tätig. In dieser Zeit schafft er mit Miß Sara Sampson das erste Bürgerliche Trauer spielt überhaupt und geht im Anschluss an die Berliner Zeit für ein Jahr nach Leipzig, um dann erneut nach Berlin zurückzukehren.
Bereits kurze Zeit später bricht er mit dem Kaufmannssohn Gottfried Winkler zu einer vierjährigen Bildungsreise durch Europa auf, die sie aber bereits nach kurzer Zeit wegen des Ausbruchs des Siebenjährigen Krieges abbrechen müssen. Zurück in Berlin gibt Lessing zusammen mit seinem Freund Mendelssohn und Friedrich Nicolai 1758 Briefe, die neueste Literatur betreffend heraus. Da er in Berlin keine dauerhafte Anstellung findet, geht er von 1760 bis 1765 als Sekretär des Generals Tauentzien nach Breslau. Danach kehrt er für zwei Jahre nach Berlin zurück.
1767 zieht Lessing nach Hamburg, um als Dramaturg und Berater am Hamburger Nationaltheater zu arbeiten, wo auch sein Stück Minna von Barnhelm uraufgeführt wird. Bereits nach zwei Jahren muss das Theater allerdings aus finanziellen Gründen schließen, aber in seiner Hamburger Zeit macht er Bekanntschaft mit seiner späteren Frau Eva König.
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Bis zu seinem Tod 1781 arbeitet er dann als Hofbibliothekar in der Herzoglichen Bibliothek Wolfenbüttel. Hier gibt er kirchenkritische Schriften seines Freundes Samuel Reimarus heraus, was dazu führt, dass ihm die Zensurfreiheit entzogen wird. Das heißt, er darf nicht mehr in der Bibliothek gefundene Schriften nach eigenem Ermessen publizieren. Außerdem kommt es aufgrund der Schriften zum Streit mit der Kirche in Form des Hamburger Hauptpastors Melchior Goeze, den Lessing während seiner Hamburger Zeit ebenfalls persönlich kennengelernt hat.
In seiner Zeit in Wolfenbüttel schreibt er neben zahlreichen anderen Schriften auch Emilia Galotti (1772) und Nathan der Weise (1779). Bis 1775 ist sein Leben auch von zahlreichen Reisen geprägt, unter anderem nach Österreich und Italien. 1776 heiratet er dann Eva König und bekommt mit ihr 1778 einen Sohn, der kurz nach der Geburt stirbt. Auch mit Eva ist Lessing kein langes Eheglück vergönnt, da sie ebenfalls wenige Wochen nach der Geburt am Kindbettfieber stirbt. Lessings Gesundheitszustand verschlechtert sich bald nach dem Tod seiner Frau.
Er sieht immer schlechter und erleidet schließlich 1781 einen Schlaganfall und stirbt am 15. Februar mit 52 Jahren, nachdem er nach Braunschweig gereist ist.
Autorin: Kirsten Schwebel
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