Miller ist Luises Vater und der Stadtmusikant. Er gibt Musikunterricht und hat auch Ferdinand Flötenunterricht gegeben. Mit großer Liebe hängt er an seiner Tochter, die sein einziges Kind ist. Die folgende Charakterisierung geht ausführlich auf Miller ein.
Der Stadtmusikant Miller lebt mit seiner Frau und der gemeinsamen Tochter Luise in einem Haus. Er sichert seiner Familie den Lebensunterhalt, indem er Musikunterricht erteilt. Auch der adlige Major Ferdinand von Walter nimmt seit November bei ihm Flötenunterricht.
Bei dieser Gelegenheit ist ihm die schöne Tochter des Hauses aufgefallen und die beiden werden ein Liebespaar. Miller toleriert diese Beziehung, solange sie nicht öffentlich ist. Nun droht sie aber aufzufliegen und er fürchtet um seinen guten Ruf. Als Herr im Haus ist es seine Aufgabe auf die Moral und die religiöse Erziehung seiner Tochter zu achten. Er nimmt das ernst, da er sie beispielsweise regelmäßig in die Kirche zum Gottesdienst schickt.
An seinem einzigen Kind hängt er voller Liebe und fürchtet vor allem die Konsequenzen, die die Affäre mit Ferdinand für sie haben kann. Es könnte passieren, dass er keinen anderen anständigen Ehemann für sie findet, sie schwanger wird und im schlimmsten Fall als Hure endet. Sollte es zu einem davon kommen, wäre Millers Ruf ruiniert, da er die Affäre zugelassen und damit als Hausherr versagt hätte.
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Das Verhältnis zwischen ihm und seiner Frau ist nicht gerade liebevoll. Die beiden sind sehr unterschiedlich. Während Frau Miller den Luxus, den sie sich dank Ferdinands großzügiger Geschenke leisten können, genießt, legt ihr Mann darauf keinen Wert.
Er ist im Gegenteil sogar wütend darüber, dass seiner Frau ihre Bequemlichkeit wichtiger ist als der gute Ruf ihrer Tochter. Miller ist ein sehr direkter Mensch, der offen ausspricht, was er denkt und fühlt.
So hält er mit seiner Meinung über die Beziehung zwischen Luise und Ferdinand nicht hinterm Berg und auch gegenüber Wurm macht er seine Abneigung deutlich, als dieser seine Hilfe bei der Brautwerbung will.
Seine Frau versucht er harsch zum Schweigen zu bringen, als diese mit der Affäre zwischen ihrer Tochter und dem adligen Major prahlt. Gegenüber seiner Tochter ist er ebenso offen, aber weniger schroff im Ton. Daran erkennt man seine Liebe zu ihr.
Er ist in Bezug auf seine Tochter aber nicht nur uneigennützig, sondern hat durchaus auch egoistische Motive. So befürchtet er bei einem Öffentlichwerden der Beziehung auch, dass er selbst in Verruf gerät und auch später, als er Luise vom Selbstmord abhält, geschieht dies nicht selbstlos.
Er will seine Tochter behalten und appelliert an ihre Vaterliebe. Er bringt sie dadurch dazu, ihrem geliebten Ferdinand endgültig zu entsagen und hat sie damit wieder für sich allein.
Autorin: Kirsten Schwebel
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